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IRZ 7-8, Juli 2014, Seite 265

Nun doch wieder ein Vorsichtsprinzip in den IFRS?

Alfred Wagenhofer

Was bisher geschah: Bekanntlich enthielt das IAS-Rahmenkonzept 1989 ein Vorsichtsprinzip als eines von mehreren Prinzipien, welche die Verlässlichkeit der IFRS-Rechnungslegung unterstützen sollten. Es klang für den vom HGB (und den Rechnungslegungsrichtlinien in der EU) geprägten Leser durchaus vertraut: „Vorsicht bedeutet, dass ein gewisses Maß an Sorgfalt bei der Ermessensausübung, die für die erforderlichen Schätzungen unter ungewissen Umständen erforderlich ist, einbezogen wird, sodass Vermögenswerte oder Erträge nicht zu hoch und Schulden oder Aufwendungen nicht zu niedrig angesetzt werden.” (Rahmenkonzept 1989, Rz. 37). Im selben Absatz wurde festgehalten, dass damit keine willkürliche Unterbewertung erfolgen dürfe.

Das US-amerikanische Rahmenkonzept enthielt in SFAC 2 (1980) eine ausführliche Diskussion zum Vorsichtsprinzip, die allerdings bereits damals durchaus kritisch war. Im Rahmen des gemeinsamen Projekts für ein neues Rahmenkonzept eliminierten das FASB und das IASB schließlich das Vorsichtsprinzip aus dem Rahmenkonzept in der Fassung von 2010. Als Hauptgründe wurden genannt, dass es erstens der Neutralität widerspricht und zweitens eine vorsichtige Bewertung in Folgep...

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