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Der österreichische Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte
Insolvenz- und aufsichtsrechtliche Anerkennung des Liquidationsnetting
Der österreichische Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte („ÖRV“) schafft die vertragliche Grundlage für inländische OTC-Derivate. Der primäre Vertragszweck hängt eng mit der insolvenz- und aufsichtsrechtlichen Anerkennung des „Liquidationsnetting“ („Close-out-Netting“) zusammen (§§ 20 Abs 4, 25b Abs 2 IO; Art 295–298 CRR). Dieser Vertragszweck muss auf das vertrauenstheoretische Verständnis der einzelnen Klauseln des ÖRV zurückwirken. Der Beitrag weist nach, dass der ÖRV keine Ausstiegsklausel („walk-away“-Klausel) enthält, die bei Vertragsende eine exklusive Anspruchsberechtigung der erfüllenden, solventen oder nicht in Liquidation befindlichen Partei vorsehen würde.
https://doi.org/10.47782/oeba202409061601
The Austrian Master Agreement for Financial Derivatives (‘ÖRV’) establishes the contractual basis for national OTC-derivatives. The primary purpose of the ÖRV is closely related to the regulatory approval of ‘liquidation netting’ (‘close-out netting’) under insolvency and EU banking law. This contractual purpose must affect the understanding of the individual clauses of the ÖRV. The article demonstrates that the ÖRV does not provide an exit clause (‘walk-away’-clause) that would exclusively entitle t...