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GesRZ 4, August 2024, Seite 236

Der Einfluss der ABGB-Teilnovellen auf das Wirtschafts- und Handelsrecht

Susanne Kalss und Veronika Kubasta

Der vorliegende Beitrag skizziert den Einfluss der ABGB-Teilnovellen auf das Wirtschafts- und Handelsrecht und erläutert idZ insb die Regelung des § 1409 ABGB zur Haftung des Erwerbers eines Unternehmens und die Haltung Oskar Piskos hierzu.

I. Die ABGB-Teilnovellen

1. 100-jährige Geltung des ABGB

Das ABGB stand am Beginn des 20. Jahrhunderts seit knapp 100 Jahren in Geltung. Es war eine Frucht aufgeklärter Anschauungen, die den Menschen als Individuum in den Fokus stellten. Modell für diese Kodifikation des ausgehenden 18. und anbrechenden 19. Jahrhunderts waren in den Worten von Franz Klein¦„agile, rührige Wesen, Leute mit gut bürgerlichem Denken und köstlichem praktischem Hausverstand, die ihre Geschäfte besorgen und ihrem Vorteile nachgehen, aber auch die anderen leben lassen“. Eine maßgebliche Leistung des ABGB lag darin, ein modernes, einheitliches Recht im gesamten Bereich der Monarchie und somit eine normative Infrastruktur für den Rechts- und Wirtschaftsverkehr zu schaffen.

Die Urfassung des ABGB stammt, wie das Datum des Inkrafttretens mit 1.1.1812 deutlich markiert, aus der Zeit vor der Industrialisierung. Der technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel im Europa des 19. Jahrhunderts führte dazu, ...

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