Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BFGjournal 1, Jänner 2018, Seite 38

Rechtsfortbildung durch das BFG – Vorlageantrag als Vorhalt gegenüber dem Finanz-/Zollamt

Michael Kotschnigg

Das BFG hat mit der zitierten Entscheidung zwei Klarstellungen getroffen: Das Gebot, sich mit dem Tatsachen- und Beweisvorbringen der Gegenseite erkennbar zu beschäftigen, betrifft auch das Finanz-/Zollamt. Bleibt ein im Vorlageantrag erstattetes Vorbringen tatsächlicher Natur unwidersprochen, so geht es zulasten der Behörde. Dasselbe gilt für den Einschreiter (auch) in Bezug auf den Vorlagebericht: Bringt er Neues, so sollte sich der Beschwerdeführer damit beschäftigen.


Tabelle in neuem Fenster öffnen
RV/7102305/2016

1. Ausgangslage

Das Gericht – auch das BFG – ist Träger des Verfahrens. Während die Parteien – der Einschreiter und das belangte Finanz-/Zollamt – von ihrem Standpunkt eingenommen sein dürfen, hat der Richter ihnen gegenüber als Nichtbeteiligter in Erscheinung zu treS. 39 ten und solcherart einen (Steuer-)Rechtsstreit zwischen gleichwertigen Rechtssubjekten zu schlichten. Verfassungsrechtlich wird dies durch die Vorschriften über die richterliche Unabhängigkeit (Art 87 Abs 1 B-VG) und über den gesetzlichen Richter (Art 83 Abs 2 B-VG) iVm der Geschäftsverteilung des jeweiligen Gerichts garantiert. Nach Art 87 Abs 1 B-VG sind Richter unabhängig und solcherart nur dem Gesetz unterworfen. Damit hat der Verfassungsgeber klar zum Ausdruck gebrach...

Daten werden geladen...