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BFGjournal 11, November 2015, Seite 412

Außerbetriebliches Vermögen bei Erwerb einer risikobehafteten Anleihe durch eine Kapitalgesellschaft?

Hans Rauner

Allein die Tatsache, dass eine von einer GmbH erworbene Anleihe risikobehaftet ist, berechtigt nicht dazu, die Anleihe der außerbetrieblichen Sphäre zuzuweisen; auch dann nicht, wenn es sich um ein branchenuntypisches Geschäft handelt. Aus der Chronologie und den sonstigen Begleitumständen des gegenständlichen Erwerbsvorgangs, von der Erteilung des Kaufauftrags an die Bank bis zur Einbuchung der Anleihe im Anlagevermögen der GmbH, war jedoch zu schließen, dass dem Erwerb teilweise doch eine gesellschaftsrechtliche Veranlassung zugrunde lag.


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RV/7100783/2012, Revision nicht zugelassen

1. Der Fall

Der Gesellschafter-Geschäftsführer der Beschwerdeführerin, einer in der Unternehmensberatung tätigen GmbH, erteilte einer Bank am telefonisch den Auftrag zum Kauf einer griechischen Staatsanleihe im Nominale von 50.000 Euro. Die Bank rechnete den Kauf per zum Kurs von 98,50 Euro und einem Kaufpreis inklusive Nebenkosten von 51.747,60 Euro über das private Girokonto des Gesellschafter-Geschäftsführers ab und übertrug die Anleihe auf ein auf diesen lautendes Wertpapierdepot. Am buchte die Beschwerdeführerin die Griechenlandanleihe mit dem Kaufpreis von 51.747,60 Euro in ihr An...

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