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iFamZ 6, Dezember 2014, Seite 322

Erste Erfahrungen mit dem angeordneten Erstgespräch über Mediation

Ein Bericht aus der Mediationspraxis

Christine Mattl

Ein Erstgespräch klingt wie ein Anfang, klingt nach mehr als einer bloßen Information, klingt so, als hätten beide Elternteile gemeinsam daran teilzunehmen. Unklar ist noch, was genau bei diesem „Erstgespräch“ besprochen werden, wer es organisieren und durchführen soll, ob es etwas kostet und, wenn ja, wer wie viel zu zahlen hat. Wenn es ausschließlich darum ginge zu erklären, „was Mediation ist“ und „was Mediation kann“, würde nicht auch ein gut gemachtes Informationsblatt genügen?

Der folgende Bericht gibt die Erfahrungen praktizierender Mediationskolleginnen, die ich zu diesem Thema informell befragt habe, sowie meine eigenen Erfahrungen aus den letzten eineinhalb Jahren wieder. In Ermangelung repräsentativer Untersuchungen kann dieser Beitrag als Erfahrungsbericht selbständiger Mediatorinnen gesehen werden, die jeweils seit mehr als zehn Jahren schwerpunktmäßig im Bereich Familie und Wirtschaft (inner- und zwischenbetrieblich) mediieren, oft auch in sog interkulturellen Kontexten. Dabei werden vor allem „Besonderheiten“ herausgearbeitet im Unterschied zu „normalen“ Scheidungs- und Trennungsmediationen, bei denen einerseits Obsorge und Kontakt zwei von vielen Themen sind und ande...

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