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IRZ 7-8, Juli 2024, Seite 293

Klassifizierung von hybriden ewigen Anleihen mit Rückzahlungsbedingungen

Der Fall – die Lösung

Martin Schmidt

Hybride Anleihen sind neben Vorzugsaktien diejenigen hybriden Finanzinstrumente, die am internationalen Kapitalmarkt am weitesten verbreitet sind. Hybride Anleihen werden so strukturiert, dass Ratingagenturen sie in bestimmtem Umfang als Eigenkapital beim Unternehmensrating berücksichtigen und/oder IAS 32 eine Klassifizierung als Eigenkapital zulässt. Zugleich wird eine Vielzahl von Merkmalen eingebaut, die die Zahlungsströme hybrider Finanzinstrumente stark an diejenigen von „konventionellen“ Schuldinstrumenten annähern. Die Klassifizierung von hybriden Anleihen und anderen hybriden Finanzinstrumenten beim Emittenten ist daher komplex und erfordert eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Merkmale.

1. Sachverhalt

Die Eltern AG (Konzernmutter) ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Um neue Finanzierungsmittel zu generieren, emittiert ein 100%iges Tochterunternehmen der Eltern AG eine hybride, formal ewige Anleihe, die wie folgt strukturiert ist:

(1)

keine Verpflichtung zur Rückzahlung;

(2)

quartalsweise sind auf den Nominalbetrag Zinsen i.H.v. 350 Basispunkten über 3-Monats-Libor zu zahlen;

(3)

die Anleihe ist „deeply subordinated“ und wird im Liquidationsfall nach allen anderen Schuldinstrume...

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