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GRC aktuell 2, Juni 2024, Seite 44

Stresstest – Vorbereitung auf Extremereignisse

Ein nützliches Risikotool und nicht nur auf den Finanzbereich eingeschränkt

Harald Hauer

Mittels Monte-Carlo-Simulation werden typischerweise die Auswirkungen von Chancen und Risiken auf eine Finanzposition (Portfolio, Unternehmensergebnis, Cashflow etc) berechnet. Dabei kommen meist historische Volatilitäten und Korrelationen zur Anwendung. Das Ergebnis dieser Simulation sagt aus, welcher Wert mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und einem gewissen Zeithorizont nicht überschritten wird.

Was ist aber, wenn diese historischen Inputfaktoren der Simulation in der Zukunft abweichen und das Risiko im Eintrittsfall höher als das verwendete Konfidenzintervall liegt? Dann liegen Extremereignisse vor, und hier helfen uns Stresstests, um mögliche Risikoauswirkungen auf das Unternehmen besser einschätzen bzw sich vor einem Eintrittsfall bereits vorbereiten zu können.

1. Grundlagen und Entwicklung des Stresstests

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank nutzten 1999 einen Stresstest erstmalig in der Prüfung der Widerstandsfähigkeit nationaler Finanzsysteme. Dieses Instrument kam zu Beginn ausschließlich nur im Finanzbereich – wie zum Beispiel bei Kreditinstituten, Versicherungs- oder Fondsgesellschaften – zur Anwendung.

Knapp vor der Finanzkrise bestätigte der damal...

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