Bewertung von Unternehmen

I. S. 164Allgemeine Trends in der Unternehmensbewertung

Die Frage nach dem Wert eines Unternehmens beschäftigt die Vertreter der Betriebswirtschaftslehre seit dem Anbeginn der Etablierung dieser Wissenschaft an Hochschulen und Universitäten. Somit ist auch – schon alleine durch die Bedeutung in der Unternehmenspraxis bedingt – klar, dass es in den letzten etwa 100 Jahren zu Veränderungen in den Auffassungen über die Ermittlung des Unternehmenswerts gekommen ist. Ohne die Entwicklung in dieser langen Zeitspanne zum Gegenstand dieses Beitrages zu machen, ist schon erkennbar, dass gravierende Umwälzungen vor etwa 30 Jahren begannen, die zu einem Bedeutungsverlust der Substanzbewertungs- und der Mischwertverfahren führten. Gleichzeitig gewinnt das Ertragswertverfahren an Bedeutung, kommt aber wenig später – etwa zur Jahrtausendwende – zunehmend durch die aufgrund der beginnenden angelsächsischen Einflüsse über die Orientierung hinsichtlich Cashflows und damit letztlich zum Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) unter Druck. Zusätzlich taucht unter ebensolchem Einfluss – und das wäre unter rein deutschsprachiger Orientierung kaum denkbar – die Alternative der Multiplikatorverfahren auf....