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iFamZ 3, Juni 2024, Seite 152

Scheidung und Scheidungsfolgen aus Kindersicht

Ulrike Zartler und Viktoria Parisot

Dieser Beitrag beschäftigt sich aus der Perspektive der sozialwissenschaftlichen Familien- und Kindheitsforschung mit kindlichen Sichtweisen und Vorstellungen zu Scheidung und Scheidungsfolgen. Basierend auf zwei partizipativen Forschungsprojekten wird gezeigt, welche Vorstellungen Kinder im Volksschulalter zum Ablauf von Trennung und Scheidung haben, welche Rolle das Familiengericht aus ihrer Sicht spielt und welche Konzepte Kinder in Peergroups zu den Themen Obsorge, Kontakt und Wohnen diskutieren. Weiters wird eine innovative Methode, um mit Kindern über Scheidung zu sprechen, vorgestellt.

I. Grundlegendes

Die Perspektiven auf Kindheit und Kinder haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Während Kinder lange Zeit als passive Mitglieder ihrer Familien gesehen wurden, werden sie heute als kompetent handelnde Akteur:innen in ihren Familien betrachtet sowie aktiv in die sozialwissenschaftliche Kindheits- und Familienforschung einbezogen. Kindliche Perspektiven haben auch in Familiengerichtsverfahren an Bedeutung gewonnen, und ab dem Alter von zehn Jahren werden Kinder angehört.

In der Scheidungsforschung wurden bislang vor allem die Erfahrungen von Kindern abgebildet, die selbst...

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