65 Jahre Robert Fucik

Als mich Robert Fucik vor zirka 20 Jahren fragte, ob ich beim Richteramtsanwärter:innen-Kurs in Schwechat den Seminarteil „Einwilligung in medizinische Behandlungen an Minderjährigen und Personen unter Sachwalterschaft“ übernehmen wollen würde, war er schon am Oberlandesgericht und ich Richteramtsanwärter. Er hat mich dieses Bedeutungsgefälle in keinster Weise spüren lassen.

Ich kannte ihn damals natürlich schon als Vortragenden – und aus der Literatur. Vor und nach mir hat Robert viele Generationen von Richter:innen, Rechtspfleger:innen und Studierenden (er hat stets Lehraufträge an der Uni Wien gehabt, und hat sie noch) mit seinen unterhaltsamen und mit praktischen Beispielen unterlegten Vorträgen gebildet. Dabei hat er sich – jedenfalls soweit das für mich wahrnehmbar war – nie darauf beschränkt, bloß die vorgesehenen Fachinhalte zu vermitteln; vielmehr hat er immer auch die Gelegenheit genützt, ein Verständnis für den Telos der präsentierten gesetzlichen Bestimmungen zu vermitteln: Der gesetzgeberische Wille war ihm ja oftmals bekannt, weil er als Vorstandsmitglied der Fachgruppe der Familien- und Außerstreitrichter:innen bzw als Experte an vielen Gesetzesvorhaben mitwirkte. So ...