Private Client Arbitration
1. Aufl. 2020
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Besonderer Teil
S. 122 S. 1239. Typische Fragestellungen der Praxis
9.1. Stiftungen und Trusts
Unter einer (Privat-)Stiftung ist eine eigentümerlose Vermögensmasse zu verstehen, die einem bestimmten Zweck gewidmet ist. Die hL in Österreich ordnet die Stiftung dennoch ähnlich einer Kapitalgesellschaft ein, auf die jedoch spezielle Rechtsvorschriften zur Anwendung kommen.
Besonders die Eigentümerlosigkeit der Stiftung kann häufig ein Kristallisationspunkt von Konflikten zwischen den an der Stiftung beteiligten Personen sein. In der Praxis entstehen Konflikte meist zwischen Stiftungsrat (Stiftungsvorstand) und Begünstigten iZm (der Nichtgewährung von) monetären Zuwendungen aus dem Stiftungsvermögen. Aber auch der Stifter selbst unternimmt zeit seines Lebens oftmals den Versuch, (wieder) Kontrolle über das Stiftungsvermögen zu erlangen. Letztlich wenden sich aber immer wieder auch Gläubiger oder Pflichtteilsberechtigte des Stifters an die Stiftung und machen eine Verkürzung ihrer Ansprüche geltend.
All diese potentiellen Konfliktsituationen werden durch den momentanen oder unmittelbar bevorstehenden Generationenwechsel innerhalb des Stiftungsgefüges verstärkt. Insbesondere nach dem Tod des ursprüngliche...