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RWK 5, 15. Mai 2024, Seite 172

Greenwashing im Zeitalter des Europäischen Green Deal

Spannungsfeld mit der Corporate Sustainability Reporting Directive

Katharina Benedetter und Julia Fessler

Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins verwenden Verbraucher und Investoren zunehmend Begriffe wie „nachhaltig“, „grün“ oder „klimafreundlich“. Dies hat zu einem inflationären Gebrauch geführt, bei dem sich Unternehmen als Vorreiter der Nachhaltigkeit darstellen möchten, jedoch häufig ohne tatsächliche substanzielle Beiträge zu leisten. Diese Taktik, die oft als „Greenwashing“ bezeichnet wird, untergräbt das Vertrauen in legitime Nachhaltigkeitsbemühungen und führt dazu, dass Verbraucher und Investoren durch missbräuchlich verwendete Begriffe getäuscht werden. Eine Untersuchung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2020 ergab, dass mehr als die Hälfte der analysierten Produktversprechen „vage, irreführende oder unbegründete Informationen“ enthielt und 40 % keine Belege für ihre nachhaltigen Aussagen vorlegten. Nicht selten stellen Unternehmen die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorgaben als proaktive, freiwillige Initiativen dar oder stützen sich auf zukunftsgerichtete Versprechen, ohne greifbare Maßnahmen oder Fortschritte zu zeigen. Dadurch wird der eigentliche Sinn und Zweck der Nachhaltigkeitsbewegung verwässert, und tatsächlich nachhaltiges Handeln läuft Gefahr, in der ...

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