Handbuch Anti-Claim-Management
1. Aufl. 2014
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 11. Einführung in das Anti-Claim-Management
1.1. Definitionen
1.1.1. Claim-Management
Claim-Management ist erst seit einigen Jahren ein geläufiger Begriff, der sich, ursprünglich unter dem Begriff Nachtragsmanagement, als eigenständiger Bereich insbesondere aus dem Projektmanagement sowie dem Contract Management entwickelt hat.
Unter Claim-Management wird das „Management von Ansprüchen und Gegenansprüchen“ verstanden und als wesentlicher Bestandteil eines ergebnisorientierten Projektmanagements betrachtet.
Der Rechnungshof (RH) definiert Claim-Management in Anlehnung an Oberndorfer als Methode, Abweichungen vom vertraglich Vereinbarten zu erkennen und Ansprüche daraus geltend zu machen und durchzusetzen. Diese Methode kann grundsätzlich sowohl von AG als auch AN eines Projektes angewendet werden. In der Regel versteht man aber unter Claim-Management das Bestreben des AN, anhand von Niedrigstpreisangeboten („Unterpreispolitik“) zunächst den Auftrag zu erhalten und gleichzeitig alles daran zu setzen, allfällige Ausschreibungsmängel aus der Angebotsphase zu benutzen, um die in der Regel knapp kalkulierte Angebots- bzw Auftragssumme später während der Bauausführung im Wege von umfangreichen ...