Handbuch der Besteuerung von Kapitalvermögen in der Praxis 2012
1. Aufl. 2012
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S. 279Anhang 12
Erlass des BmF, GZ BmF-010203/0107-VI/6/2012 vom
Erlass zur Besteuerung von Kapitalvermögen
1. Einkünfte aus Kapitalvermögen
1.1. Allgemeines
1.1.1. Wesen der Kapitaleinkünfte
1.1.1.1. Rechtslage bis zum Budgetbegleitgesetz 2011
Bis zum Budgetbegleitgesetz 2011 (BBG 2011) wurden unter den Einkünften aus Ka pitalvermögen nur die Früchte aus der entgeltlichen Überlassung von Kapital und die damit zusammenhängenden Aufwendungen erfasst. Werterhöhungen, Wertminde rungen und der gänzliche Verlust des Kapitalstammes waren dementsprechend im Rahmen der Einkünfte aus Kapitalvermögen grundsätzlich unerheblich und allenfalls im Rahmen der sonstigen Einkünfte (§ 30 und § 31 EStG 1988) steuerrelevant.
1.1.1.2. Neuordnung durch das BBG 2011
Die Besteuerung von Kapitalvermögen wurde mit BBG 2011 neu geordnet, systematisiert und ausgedehnt:
§ 27 EStG 1988 umfasst neben den Früchten aus der Überlassung von Kapital auch Wertänderungen des Kapitalstammes („Substanzgewinne“ bzw „Substanz verluste“) sowie Einkünfte aus Derivaten. Wertänderungen des Kapitalstammes sind unabhängig von der Behaltedauer und der Beteiligungshöhe stets steuer pflichtig.
Einkünfte aus Kapitalvermögen unterliegen – unabhängig von d...