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Ökonomische Indikatoren für Österreich
Es herrscht konjunkturelle Lethargie
Im vergangenen August widmete sich der Economist der Frage, ob die deutsche Wirtschaft erneut als „kranker Mann“ Europas zu gelten hätte. Zum selben Zeitpunkt erwarteten die meisten Konjunkturforscher noch leichte Zuwächse bei der realen Wirtschaftsleistung Österreichs. Kurze Zeit später hätte dieselbe Frage ebenso gut der Alpenrepublik gelten können: Denn nach den letztverfügbaren Schätzungen ist die österreichische Wirtschaft im Vorjahr möglicherweise noch stärker geschrumpft als jene ihres nördlichen Nachbarn. Für Deutschland wird derzeit ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 0,3 % geschätzt, für Österreich steht ein BIP-Rückgang im Ausmaß von 0,7 % zu Buche. Für Österreich würde es sich mithin um die stärkste normalzyklische Rezession seit dem Jahr 1950 handeln – lediglich die exogenen Schocks der Insolvenz von Lehman Brothers und der COVID-19-Pandemie führten zu noch höheren BIP-Einbußen. Dabei ist allerdings in Rechnung zu stellen, dass sich die österreichische Wirtschaft in der Doppelperiode von 2021 bis 2022 mit einem realen BIP-Wachstum in Höhe von rund 9,5 % weitaus kräftiger als die deutsche Wirtschaft mit rund 5 % erholt hat.
1. Keine Wende in Sicht
Nachdem die...