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immo aktuell 3, Juni 2020, Seite 148

Liegenschaftszinssatz – unschlüssige Argumentation zwischen Alternativenignoranz undnon causa pro causa

Martin Pröll

Nachstehend wird – anhand eines Beispiels – der Frage nachgegangen, welcher Spielraum einem Sachverständigen für Immobilienbewertung verbleibt, um den Liegenschaftszinssatz schlüssig nachvollziehbar zu bestimmen und zu begründen. Im Fokus steht dabei jene Option, die – abseits bloßer Plausibilisierungsbemühungen – in keinem Fall ausgeblendet werden sollte.

1. Das Trilemma

Der Begriff „Trilemma“ ist ein Neologismus, der auf den griechischen Terminus „Dilemma“ anspielt. Das Trilemma bezeichnet eine Situation, in der zwischen drei Alternativen zu wählen ist, wobei jede der Alternativen ungünstig oder inakzeptabel erscheint oder für den Zwang steht, zwischen drei erwünschten (sachgerechten, wirklichkeitsnahen) Möglichkeiten auswählen zu müssen. Der Begriff „falsches Trilemma“ steht für den Trugschluss, dass – abgesehen von drei zur Sprache gebrachten Alternativen – keine zusätzlichen Alternativen zur Verfügung stehen, um ein Problem zu lösen. Zumeist soll das Gegenüber dazu gebracht werden, sich für die am wenigsten anstößige (am ehesten sachgerecht „erscheinende“) Option unter den vorgebrachten zu entscheiden bzw diese für unbedenklich zu halten. Selbst dem kritischen Adressaten eines G...

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