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immo aktuell 5, Oktober 2021, Seite 187

Periculum est locatoris – auch in Zeiten von Corona?

Überblick zum Meinungsstand betreffend die Zinszahlungspflicht bei COVID-19-maßnahmenbedingten Geschäftsschließungen

Alexander Pichler und Elisabeth Kossarz

In jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer, und in jeder Krise werden Entwicklungen verstärkt, Machtverhältnisse ausgelotet und Weichen neu gestellt. Im Kontext von Corona ist es nicht anders. Letztendlich ist es (auch) eine wirtschaftspolitische Entscheidung, in welchem Maße man Risiken auf die unterschiedlichen Akteure des Wirtschaftslebens beim Bewältigen einer krisenhaften Situation verteilt.

Die Lektüre der mittlerweile großen Zahl an Kommentaren und Stellungnahmen zum hier interessierenden Thema erweckt beim Leser mitunter den Anschein, dass ein (nachvollziehbarer) Unmut über hoheitliche Beschränkungen und deren für uns alle wahrnehmbaren gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen ein Stück weit in die wissenschaftliche Diskussion hineingetragen wird. Die Frage, wer die Zinsgefahr bei Unbenutzbarkeit wegen „Seuche“ trägt, ist aber keine Frage, wie man die Pandemie bewertet, und auch keine Frage, wer – der Mieter oder der Vermieter – deren Folgen eher tragen sollte, zumal sich in gegebenem Zusammenhang ohnedies beide Parteien als umsatzinteressierte Marktteilnehmer gegenüberstehen. Einmal mehr sei daher dazu aufgerufen, sich diesem Problemfeld mit unverschleiertem Blick – unabhän...

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