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iFamZ 5, Oktober 2021, Seite 308

Diskurswechsel – Wie eine differenzierte Betrachtung häuslicher Gewalt der Prävention von Femiziden dient

Karin Ludwig-Coly und Alexandra Loidl

Noch bis vor Kurzem wurden in der österreichischen Presse Femizide als „unvorhersehbare Familiendramen“ bagatellisiert. Konservative Normen ermöglichen beiläufigen Frauenhass und ein gesamtgesellschaftliches Klima, in dem sich Täter legitimiert fühlen, sich so über Frauen zu ermächtigen. Aber wie stellt sich die Sachlage dar, wenn der Diskurs so geführt wird, dass Täter in die Pflicht genommen werden? In diesem Beitrag werden insb der wissenschaftliche Diskurs, verschiedene Formen von Gewalt und ein mehrstufiges Modell der Entstehung von Femiziden beleuchtet.

I. Grundlegendes

Mit Stand gab es laut Statistik der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser in Österreich 17 Frauenmorde, mutmaßlich durch (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder, und 22 Fälle von Mordversuchen oder schwerer Gewalt an Frauen. Dies ist erschütternd, insb angesichts dessen, dass diese (versuchten) Femizide in einem ansonsten als sicher geltenden Land passierten.

Im scheinbaren Widerspruch zwischen allgemeiner Sicherheit und Risiko für Frauen während bzw nach Beziehungen zeigt sich, dass jeweils andere Mechanismen bei Tötungen von Männern und Frauen wirksam werden. Zwar ist davon auszugehen, dass Morde wie ...

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