Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 5, Oktober 2021, Seite 295

Zuständigkeit für serbisches Kind mit gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich

iFamZ 2021/228

Art 8 VO Brüssel IIa

(…) [3] Die Mutter zeigt in ihrem außerordentlichen Revisionsrekurs, der eine Fehlbeurteilung der inländischen Gerichtsbarkeit releviert, keine erheblichen Rechtsfragen auf:

1. Nach Art 61 lit a VO Brüssel IIa kommt der Zuständigkeitsbestimmung des Art 8 Abs 1 VO Brüssel IIa Vorrang vor dem Zuständigkeitssystem des KSÜ zu (RIS-Justiz RS0128460), wenn das Kind – zum Zeitpunkt der Antragstellung (6 Ob 194/14v; 5 Ob 194/10f) – seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats hat. In diesem Fall haben mitgliedstaatliche Gerichte aber auch dann die VO anzuwenden, wenn – wie hier – das Kind die Staatsbürgerschaft eines Vertragsstaats des KSÜ hat, der nicht zugleich Mitgliedstaat iSd VO ist (Prisching in Gitschthaler, Internationales Familienrecht, Art 61 VO Brüssel IIa Rz 5 mwN).

[4] 2. Der Begriff des „gewöhnlichen Aufenthalts“ iSd Art 8 Abs 1 VO Brüssel IIa ist autonom entsprechend den Zielen und Zwecken der VO Brüssel IIa auszulegen. Nach der Rsp des EuGH (, C-523/07, Korkein hallinto-oikeus) ist dieser Begriff dahin auszulegen, dass darunter der Ort zu verstehen ist, der Ausdruck einer gewissen sozialen und familiären I...

Daten werden geladen...