Handbuch Verrechnungspreise
3. Aufl. 2022
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S. 11101. Einleitung
Verrechnungspreise innerhalb von Konzernen werden in der Praxis – va dann, wenn es sich um grenzüberschreitende Leistungserbringungen handelt – primär aus steuerrechtlicher Sicht gesehen. Preisverhandlungen, wie sie in der Wirtschaft unter Dritten üblich sind, finden innerhalb eines Konzerns nicht zwingend statt. Die Gestaltung der Verrechnungspreise kann sich vielmehr auch daran orientieren, was aus der Sicht des Gesamtkonzerns am günstigsten und aus steuerlicher Sicht (noch) vertretbar ist. Insoweit können die Prinzipien einer betriebswirtschaftlichen Preisgestaltung und ‑findung konzernintern potenziell relativiert werden. Dies gilt insb für Leistungen, die keinen Marktpreis haben und auch keine klassische Preiskalkulation (zB Selbstkosten plus Gewinnaufschlag) zulassen, wie dies zB bei Lizenzen für Marken oder Patente der Fall ist. Gerade in diesen Bereichen wurde mitunter versucht, einen Teil des Gewinns durch Lizenzzahlungen in Niedrigsteuerländer zu transferieren. Als einziges Problem wird idZ von der Praxis häufig nur die Anerkennung der Verrechnungspreise von den jeweiligen Finanzverwaltungen gesehen. Oft wird dabei jedoch nicht berücksichtigt, dass durch unan...