Handbuch Verrechnungspreise
3. Aufl. 2022
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S. 5091. Einleitung und Relevanz des Themas
In den globalen Wertschöpfungsketten multinationaler Unternehmen haben – auch vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Welt – insbesondere die Nutzung und Bedeutung von immateriellen Werten (bzw Intangibles) in erheblichem Maße zugenommen. So gelangte etwa eine im Jahr 2015 durchgeführte Studie zu dem Ergebnis, dass 87 % der Marktkapitalisierung der im S&P 500 enthaltenen Unternehmen auf immateriellen Werten beruht – verglichen mit lediglich 17 % im Jahr 1975. Dies untermauert, dass es sich bei immateriellen Werten gewissermaßen um die „Kronjuwelen“ multinationaler Konzerne handelt, weshalb diesen auch aus Verrechnungspreisgesichtspunkten eine zentrale Rolle zukommt. Denn die Zuordnung von Intangibles für Verrechnungspreiszwecke entscheidet letztlich oftmals darüber, wo ein Großteil des konzernweiten (Residual-) Gewinnes besteuert wird.
Gerade aus steuerplanerischer Sicht eröffnen Intangibles aufgrund ihrer hohen Mobilität zahlreiche (Gestaltungs-)Möglichkeiten. Vor diesem Hintergrund nutzten etwa auch manche multinationale Konzerne in der Vergangenheit ihre immateriellen Werte zur Reduktion der Konzernsteuerquote, zB durch Zentralisie...