Handbuch Verrechnungspreise

S. 3761. Einleitung

Finanztransaktionen zwischen verbundenen Unternehmen sind bereits seit vielen Jahren im Blickfeld der Finanzbehörden. Einer der Gründe dafür ist die leichte Umsetzbarkeit und der relativ große Einfluss von Finanzierungstransaktionen auf das steuerliche Ergebnis. Weiters ist auch der steuerliche Aufgriff von Zinssätzen im Zuge von Außenprüfungen mit vergleichsweise überschaubaren Prüfungshandlungen gegenüber anderen konzerninternen Transaktionen, wie zB Warenlieferungen, die Nutzung immaterieller Wirtschaftsgüter etc möglich. Die wesentlichen Fragestellungen iZm Finanztransaktionen sind die steuerliche Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital und damit die Begrenzung des Fremdfinanzierungsanteils sowie die Bestimmung eines fremdüblichen Zinssatzes.

Trotz der wesentlichen Bedeutung konzerninterner Finanztransaktionen aus verrechnungspreistechnischer Sicht hat es bis vor kurzem keine konkreten und verbindlichen Vorschriften für das methodische Führen des Fremdvergleichs für Finanztransaktionen (Wahl und Anwendung der Verrechnungspreismethode) – sowohl in Österreich als auch auf OECD-Ebene gegeben. Während sich die Preisvergleichsmethode international als „best practice“ hera...