Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 5, Oktober 2021, Seite 253

Puzzlestein für Puzzlestein

Ulrich Pesendorfer

Österreich liegt bei Gewaltverbrechen an Frauen im europäischen Spitzenfeld. In der EU waren 2019 mehr als ein Drittel der Mordopfer Frauen, in Österreich hingegen mehr als 50 Prozent und somit klar mehr als im EU-Durchschnitt (Quelle: Eurostat). Dieses Jahr wurden bislang 22 Frauen Opfer eines Femizids (Stand Oktober 2021). Das Thema Gewalt ist dementsprechend präsent. Aber, wie es eine Teilnehmerin anlässlich einer Sitzung der Arbeitsgruppe zur Reform des Kindschaftsrechts im BMJ, wo Gewalt ebenfalls stark im Fokus steht, formuliert hat: Es tut sich etwas beim Gewaltschutz. Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man sich die gesetzgeberischen Aktivitäten in jüngerer Vergangenheit ansieht. Es sind zwar nicht ganz große Reformen, die das gesamte System ummodeln, aber kleine oder mittelgroße Schritte in Richtung eines verbesserten Gewaltschutzes. Work in Progress. Stein für Stein. Richtung Lückenschließung und vor allem Prävention.

So hat sich auf Ebene der Legistik jüngst Folgendes getan: Die Gewaltpräventionsberatung nach einem sicherheitspolizeilichen Betretungs- und Annäherungsverbot ist seit wirksam. Seither gab es bereits mehr als 1.700 solche sechsstündigen Beratungen, 10 % ...

Daten werden geladen...