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Compliance und die schlummernde Latenz von Grenzüberschreitung
Der Versuch einer diskursiven Vermessung
Der Arzt Paracelsus wird oft mit der Erkenntnis zitiert, „allein die Dosis macht, dass ein Ding' kein Gift ist.“ Aber kann das auch auf das gegenständliche Generalthema, kann das denkmöglich auf Compliance zutreffen? Gibt es eine schlummernde Latenz von allfälligen Grenzüberschreitungen, eines „zu viel“, von – bewusst oder unbewusst – falschem Abbiegen an Entscheidungskreuzungen, von einem möglichen Treiben und Getriebenwerden in einem immer breiteren Strome, von kontraproduktiven Potenzialen zulasten der eigentlichen Kernkompetenz?
Es seien dahingehend folglich einige Gedanken, ein Rundblick und mitunter ein semi-philosophischer Ausflug und Fragestellungen, auch einige Schlussfolgerungen erlaubt und geteilt. Letztlich werden diese dann in zehn Vermessungs- und Orientierungspunkten zusammen-gefasst.
Wer erinnert sich noch der Compliance-Kindertage, als dieser Anglizismus das moderne Neudeutsch für das Postulat innerbetrieblicher Korruptionsbekämpfung geworden ist? Der private Sektor war damit aufgerufen seinerseits einer Achtsamkeit und Verantwortung zu folgen und zu frönen, die einige Jahre zuvor bereits im öffentlichen Bereich (public sector) – zumindest im allgemeinen Anspruch – b...