Durch die stärker werdende Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) aller Teilnehmer des europäischen Finanzsektors ist ein Verzicht auf IKT-Systeme nicht mehr vorstellbar. Neben den Chancen dieser steigenden Digitalisierung, ist auch eine gleichzeitige Verflechtung und Abhängigkeit innerhalb des europäischen Finanzsektors sowie von Infrastrukturen Dritter und Drittdienstleistern zu erkennen, welche wiederum zu einem steigenden IKT-Risiko und die Anfälligkeit auf Cyberbedrohungen oder IKT-Störungen führen.

Ein steigendes IKT-Risiko wird auch durch die Ergebnisse des Berichts vom Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) aus dem Jahr 2020 bestätigt. In diesem Bericht wird erläutert, wie systemische Cyberrisiken, aufgrund des bestehenden hohen Maßes an Verflechtungen zwischen Finanzunternehmen, Finanzmärkten und Finanzmarktinfrastrukturen und insbesondere die gegenseitigen Abhängigkeiten ihrer IKT- Systeme, eine Systemanfälligkeit des europäischen Finanzmarktes herbeiführen könnten.