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GRC aktuell 2, Mai 2018, Seite 83

Werden Interessenkonflikte in Österreich (an)erkannt?

Eine kritische Bestandsaufnahme

Matthias Kopetzky

Obwohl Interessenkonflikte – gerade im Compliance-Umfeld – oft angesprochen und zum Thema gemacht werden, scheint es sich dabei nach wie vor um stark unterschätzte Formen von Korruption bzw „Wege in die Korruption“ zu handeln. Dass Bestechung und andere Formen der Korruption Unrecht sind, hat sich umfassend herumgesprochen. Viele tun sich aber schwer damit, das Schadenspotenzial von Interessenkonflikten klar und deutlich zu benennen.

1. Was ist ein Interessenkonflikt?

Laut OECD liegt ein Interessenkonflikt dann vor, wenn sich eine Person oder (private oder staatliche) Institution in einer Position befindet, die es erlaubt, die berufliche oder öffentliche Stellung für eigene Interessen auszunutzen.Transparency International definiert den Interessenkonflikt sehr ähnlich: Von einem Interessenkonflikt ist dann auszugehen, wenn eine Person oder das Unternehmen bzw die Institution, für das bzw die die Person tätig ist – unabhängig davon, ob es sich um eine öffentliche Institution, ein Unternehmen oder ein Non-Profit-Unternehmen handelt – vor der Herausforderung steht, zwischen der Verpflichtung und den Anforderungen der eigenen Stellung und den persönlichen Interessen entscheiden zu müssen...

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