Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
ZWF 1, Jänner 2015, Seite 37

Verbot eines Zwangs zur Selbstbeschuldigung, nemo tenetur

ZWF Redaktion

§ 50 Abs 4 GSpG; Art 6 Abs 1 EMRK

Mayer, Zwang zur Selbstbeschuldigung? ecolex 2014, 745

Der VwGH hat im Erkenntnis vom , 2013/17/0834, die verfassungsrechtliche Dimension des Verbots eines Zwangs zur Selbstbezichtigung klar verkannt; mit der Judikatur des VfGH hat er sich nur selektiv und ungenügend auseinandergesetzt. Dem VwGH ist auch eine widersprüchliche Argumentation vorzuwerfen. Wenn er auf Seite 5 seines Erkenntnisses die Auffassung vertritt, Auskunftspflichten, die nicht intentional auf eine Informationsbeschaffung zum Zweck strafrechtlicher Verfolgung des Verpflichteten gerichtet sind, seien zulässig, und auf der nächsten Seite offenbar die Unbedenklichkeit des § 50 Abs 4 GSpG und des Verhaltens der belangten Behörde damit begründet, dass § 50 Abs 4 GSpG gewährleisten soll, dass Behörden „hinreichende Verdachtsmomente“ erlangen können, so ist dies eine verfassungsferne Begründung, die für ein Höchstgericht doch einigermaßen überraschend ist.

Rubrik betreut von: Rainer Brandl / Roman Leitner
Daten werden geladen...