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TPI 4, August 2020, Seite 198

Forschung und Entwicklung im Konzern

Die Verrechnung von F&E-Leistungen

Barbara Gangl

Im Zuge der Globalisierung und des damit verbundenen Wachstums der Unternehmensgruppen entwickelte sich in gewissen Bereichen ein regelrechter Zentralisierungstrend, insbesondere beim kostenintensiven und viel Know-how verlangenden F&E-Bereich. Im Regelfall wird ein Konzern stets versuchen, die Kosten einer F&E-Einheit in der Unternehmensgruppe zu verteilen. Aus Verrechnungspreissicht wird dabei darauf Bedacht zu nehmen sein, welche der Konzerngesellschaften nun tatsächlich einen Nutzen aus den F&E-Ergebnissen zieht. In diesem Zusammenhang stellen sich interessante steuerliche Fragen, ua ob die Kosten tatsächlich verteilt werden hätten dürfen und wem die F&E-Ergebnisse und die damit verbundenen Einkünfte zuzuordnen sind.

1. Sachverhalt

Unternehmensgruppen mit einer Konzernspitze in Österreich sind häufig auf Nischenprodukte spezialisiert; sei es in der metallverarbeitenden Industrie, im Textilsektor, beim Anlagenbau oder im Infrastrukturbereich, weshalb es oft wenige oder keine Mitbewerber am Markt gibt. Notwendige F&E-Leistungen werden in diesen Bereichen nur selten von fremden Dritten angeboten und werden deshalb meist von einer oder mehreren Konzerngesellschaften erbracht.

In einer...

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