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AR aktuell 4, August 2021, Seite 157

„Wissen, wo Norden ist, und sich immer wieder neu erfinden“

Unternehmerin, Finance-Expertin und Aufsichtsrätin Bettina von Oesterreich über gute Corporate Governance, globalen Wandel und was der Reset-Button mit Innovation zu tun hat

Clarissa-Diana de Grancy

Was brauchen Unternehmen aus Ihrer Sicht, die zukunftsfähig sein wollen – wie sieht der Aufsichtsrat der Zukunft für Sie aus?

Wir leben in einer Zeit, in der exponentielle Entwicklungen mit rasantem Tempo passieren und auf bereits exponentiell entwickelten Fortschritten aufsetzen – das ist etwas, was unsere Denk- und Handlungsweise radikal verändert. Wir können heute nicht länger sagen, dass wir nur eine einzige Spur aufnehmen und auf dieser bleiben, weil es immer so sein wird. So wird es nicht sein.

Deshalb brauchen wir mehr Persönlichkeiten in Führungsgremien, die nicht nur einen diversen Hintergrund mitbringen, sei es Alter, Geschlecht, Kultur oder Herkunft, sondern eben auch in der Lage sind, um die Ecke zu denken und den Vernetzungsgedanken einbringen, um als Team zu allen zukunftsrelevanten Fragestellungen und Themen adäquat beitragen zu können.

Was bedeutet dies für die Zusammensetzung von Aufsichtsräten, die ja eine wichtige Kontrollfunktion für Unternehmen haben?

Ein amerikanischer Visionär und Zukunftsforscher hat einmal gesagt: „Ein Kind in Afrika hat heute mehr Zugang zu Realtime-Informationen als der amerikanische Präsident vor 15 Jahren.“ Das zeigt, dass wir heute größer ...

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