Mitarbeiterbeteiligung in Österreich
1. Aufl. 2006
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S. 423. Mitarbeiterbeteiligung aus Sicht der Beschäftigten
3.1. Grundsätzliche Position der Arbeitnehmerinteressenvertretungen zur Mitarbeiterbeteiligung
Weder die Arbeiterkammer noch der ÖGB stellen sich prinzipiell gegen Mitarbeiterbeteiligung, haben jedoch eine sehr differenzierte Position. Die Arbeiterkammer hat sich schon Anfang der 90er Jahre intensiv mit Mitarbeiterbeteiligung auseinandergesetzt und in einem AK-Memorandum ihre Position dargelegt. Demnach kann Mitarbeiterbeteiligung für die Beschäftigten im Hinblick auf Partizipation an Gewinn und Substanzwert, Informations- und Mitwirkungsrechten neue Möglichkeiten und Chancen eröffnen. Jedes zur Diskussion gestellte Modell muss jedoch sorgfältig geprüft werden. Grundvoraussetzung muss die Freiwilligkeit der Teilnahme jedes/r Einzelnen sein. Eine ähnliche Auffassung vertritt auch der ÖGB. Im Rahmen des Bundeskongresses 1991 wurde eine offizielle Position zur Mitarbeiterbeteiligung beschlossen. Die Gewerkschaft streicht heraus, dass Mitarbeiterbeteiligung kein Ersatz und keine Alternative für Mitbestimmung gemäß Arbeitsverfassungsgesetz sein darf. Der ÖGB gibt ferner zu bedenken, dass die Möglichkeiten, den Lohn nach freien Stücken zu verwenden bzw. den Ar...