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AR aktuell 4, August 2019, Seite 2

Und sie wirkt doch! – Ein Plädoyer für sprachliche Ausgewogenheit

Stefan Menhofer

Mitte August 2019 berichten zahlreiche deutschsprachige Tagesmedien von einer topaktuellen Studie über den Einfluss geschlechtergerechter Sprache auf die (auch: politische) Wahrnehmung im Alltag (Tavits/Pérez, Language influences mass opinion toward gender and LGBT equality, PNAS 2019, 116). Das Ergebnis: Siehe da, sie wirkt! Sprache zeitigt unmittelbaren Einfluss auf die Wahrnehmung und somit auf Vorstellungen von Geschlechterrollen. Konkret geht es um Schweden, dort gibt es seit 2015 ein geschlechterneutrales Pronomen. Dessen alltägliche An- und Verwendung führt zu differenzierteren Denk- und Verhaltensmustern. Die Geschlechterbalance bleibt besser gewahrt, männlich konnotierte Stereotypen treten in den Hintergrund.

Was hat das mit Aufsichtsrat aktuell und dem Aufsichtsrat als Institution zu tun? Durchaus sehr viel: Die Gleichwertigkeit von Mann und Frau, von weiblicher und männlicher Perspektive, hält nur langsam in die Welt des Aufsichtsrats Einzug, mitunter gar erzwungen durch gesetzgeberische Wertungsentscheidungen – Stichwort: „Frauenquote“. Umso wichtiger ist es daher im Sinne einer ernst gemeinten, Gleichberechtigung ebenso fördernden wie fordernden und – vor allem – mit Le...

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