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AR aktuell 4, August 2019, Seite 1

Editorial

Leo Chini

Andreas Treichl, der Vorstandsvorsitzende der Erste Group Bank AG, hat in einer Pressekonferenz am die anhaltende Negativzinspolitik der EZB heftig kritisiert. Er geht davon aus, dass die Österreicher im vergangenen Jahr weit über 5 Mrd € an Vermögen verloren haben.

Dazu möchten wir die folgenden Informationen aufbereiten: Die Staatsschulden der Republik betrugen am 285,7 Mrd €. Der durchschnittliche Zinssatz zu diesem Zeitpunkt betrug 2,19 % und die jährliche Zinsbelastung damit 6,3 Mrd €. Unter der Annahme, dass ohne Niedrigzinspolitik der EZB der Zinssatz 3,5 % und die jährliche Zinsbelastung damit zirka 10 Mrd € betragen würde, führt die EZB-Politik zu einer jährlichen Einsparung von zirka 3,7 Mrd €. Die privaten Haushalte, nicht finanzielle Unternehmen und finanzielle Kapitalgesellschaften (wie Versicherungen, Pensionskassen, Finanzinstitute) erleiden durch die Niedrigzinsen erhebliche Vermögensverluste. Diese Vermögensverluste sind schon deswegen deutlich höher, weil das Geldvermögen abzüglich der Kredite für die privaten Haushalte, die nicht finanziellen Unternehmen und die finanziellen Kapitalgesellschaften 1.062 Mrd € betragen.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Zinsverlust...

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