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Literaturrundschau
Gesamtgeschäftsführung: Gefahr im Verzug bei drohendem Gewinnentgang?
Mit Blick auf die Regelungen zur OG setzt sich Thomas Wolkerstorfer in seinem Beitrag in ecolex 2015, 869 zunächst mit der Frage auseinander, ob ein selbständig vertretungsbefugter Geschäftsführer einer GmbH einen sachlich nicht gerechtfertigten Widerspruch eines anderen Geschäftsführers gegen eine Geschäftsführungsmaßnahme zu beachten hat.
Einführend weist der Autor darauf hin, dass § 115 Abs 1 UGB und nunmehr auch § 1190 ABGB die Einzelgeschäftsführung als Normalfall der Geschäftsführung bei der OG und nunmehr auch der GesBR vorsehen. Eine Geschäftsführungsmaßnahme durch den allein vertretungsbefugten Gesellschaftergeschäftsführer habe nur zu unterbleiben, wenn ein anderer Gesellschaftergeschäftsführer dagegen Widerspruch erhebt. Pflichtwidrig und damit unbeachtlich sei ein Widerspruch nur, wenn dieser sachlich ungerechtfertigt ist und es sich bei der angestrebten Maßnahme um eine für die Gesellschaft erforderliche Maßnahme handelt. Die Beurteilung sei im Einzelfall schwierig, da ein Widerspruch insbesondere im Rahmen des unternehmerischen Ermessens nicht pflichtwidrig sei. Der Geschäftsführer dürfe sich dabei lediglich nicht von sachfremden Interessen leiten lassen und müsse auf Basis angemessener Informa...