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AR aktuell 2, April 2015, Seite 16

Abstimmungsverhalten im Aufsichtsrat

Helmut Kern

Mein schwedischer Freund und Kollege P. starrt mit mir in den Nebel, der auf dem Flugfeld liegt und seit zwei Stunden alle Abflüge verhindert. Wenn sich das Wetter nicht bald bessert, werden wir die Nacht in einem Flughafenhotel verbringen müssen. Die trübe Stimmung draußen schlägt sich auch auf das Gemüt von P. Selbstkritisch eröffnet er ein Thema, das ihn offensichtlich schon länger beschäftigt.

1. Kampfabstimmungen in Aufsichtsräten

„Sind wir im unserem Board zu nett zueinander?“, fragt P. Ich sehe ihn verwundert an, doch die Frage ist durchaus ernst gemeint. Die Fragezeichen in meinen Augen sind wohl zu offensichtlich, denn P. führt weiter aus: „Freunde aus anderen Aufsichtsräten erzählen mir immer wieder von Kampfabstimmungen und ernsthaften Konflikten. Nicht, dass wir immer einer Meinung im Board wären, aber Zustände wie ich sie aus einigen anderen Unternehmen berichtet bekomme, kennen wir tatsächlich nicht.“ Jetzt ist mir klar, wovon P. spricht. Nicht nur im Vereinigten Königreich oder in Schweden, auch in Österreich konnten wir in den Zeitungen vermehrt über Kampfabstimmungen in Aufsichtsräten hören. DaimlerChrysler, Volkswagen, Siemens, die ÖIAG, die OMV – prominenteste Name...

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