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AR aktuell 4, August 2013, Seite 13

Das Comply-or-explain-Prinzip in der Corporate-Governance-Berichterstattung

Problemfelder und Weiterentwicklungen

Josef Baumüller und Jim Brito

Überlegungen zur Stärkung der Corporate Governance (im Folgenden: CG) gewinnen auf den Kapitalmärkten weltweit an Bedeutung. Ein wichtiges Instrument hierfür sind Kodizes wie der Österreichische Corporate Governance Kodex (ÖCGK). Aufgrund von Defiziten in ihrer Umsetzung geraten diese Kodizes jedoch zunehmend in den Fokus von Reformüberlegungen. Vor diesem Hintergrund skizziert der folgende Beitrag Problemfelder des ÖCGK aus Sicht der Berichtsempfänger; anschließend werden diesen Reformvorschläge und weiterführende Überlegungen gegenübergestellt, die im Rahmen einer Konsultation der Europäischen Kommission zur Weiterentwicklung der CG-Berichterstattung gesammelt wurden und für heuer besonders relevant sind.

1. Einführung

In Österreich hat neben gesetzlichen Regelungen zur CG etwa im AktG oder UGB in den letzten zehn Jahren der ÖCGK an Bedeutung gewonnen. Im Vergleich zu Gesetzesbestimmungen wird den Regelungen des Kodex zwar ein geringerer Verbindlichkeitsgrad, dafür aber höhere Flexibilität zugebilligt: Durch ihn können im Gesetz ungeregelte Bereiche unmittelbar adressiert, aktuelle Problemstellungen dabei schneller berücksichtigt und über einen gesetzlichen Rahmen hinausgehende Best-Pract...

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