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AR aktuell 4, August 2012, Seite 12

Die Erkennbarkeit der Strategiekrise durch den Wirtschaftsprüfer

Ulrich Kraßnig

Vor dem Hintergrund, dass in der Strategiekrise lediglich die Erfolgspotenziale eines Unternehmens beeinträchtigt sind, jedoch noch keine Gefährdung der Ertrags- und Liquiditätsziele vorliegt, ist diese im Jahresabschluss kaum erkennbar. Dennoch muss es nach heutigen Standards das Ziel einer jeden lege artis durchgeführten Abschlussprüfung sein, potenziell vorhandene Strategieschwächen zu erkennen. Der vorliegende Beitrag erörtert die Möglichkeiten für den Wirtschaftsprüfer, Strategieschwächen zu erkennen.

1. Einführung

Bis hin zur Insolvenz durchläuft ein Unternehmen regelmäßig – entweder chronologisch, parallel, singulär oder überlappend – folgende Krisenstadien:

  • Stakeholderkrise;

  • Strategiekrise;

  • Produkt- und Absatzkrise;

  • Erfolgskrise;

  • Liquiditätskrise.

Zu den Stakeholdern eines Unternehmens zählen vorwiegend die Mitglieder der Geschäftsführung bzw. des Vorstands, die Mitglieder des Aufsichtsrats, Gesellschafter bzw. Aktionäre, Arbeitnehmer, Banken und sonstige Gläubiger. Kommt es zwischen diesen Gruppierungen zu Konflikten, spricht man allgemeinhin von einer Stakeholderkrise. Im Lichte des vorliegenden Themas sind in diesem Zusammenhang insbesondere Konflikte der Corporate Governance ...

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