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AR aktuell 2, April 2010, Seite 1

Editorial

Leo Chini

Die internationale Diskussion über die Einführung einer „Bankenabgabe“ hat selbstverständlich auch eine nationale Diskussion ausgelöst. Bei einer genauen Analyse der internationalen Bestrebungen ist jedoch festzustellen, dass die Zielsetzungen sich in einzelnen Ländern, wie z. B. in Deutschland und Schweden, deutlich von der in Österreich diskutierten Zielsetzung (zusätzlicher Staatseinnahmen) dadurch unterscheiden, dass diese Länder auf die Dotierung eines Stabilitätsfonds abstellen.

Entsprechend unterschiedlich sind auch die ökonomischen Wirkungen, die von einer Bankenabgabe zu erwarten sind. Im Vordergrund steht auch die Frage, ob die Einhebung einer Bankenabgabe seitens der Kreditinstitute zu einer Überwälzung auf die Bankkunden führt oder ob die Bankenabgabe ausschließlich zu einer Reduktion der auszuschüttenden Dividenden führt. So erstaunlich dies auf den ersten Blick klingen mag, es ist darauf hinzuweisen, dass beide Varianten überwiegend negative Effekte haben.

Beim ersten Szenario wird unterstellt, dass die Bankenabgabe vollständig auf die Bankkonten überwälzt wird. Mit Hilfe von Simulationen des makroökonomischen Modells der OeNB wurde errechnet, dass innerhalb von drei J...

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