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AR aktuell 5, Oktober 2009, Seite 1

Editorial

Leo Chini

In Krisensituationen häufen sich Fehlentscheidungen, die durch kurzfristige, situationsbedingte und stark emotionale Verhaltensweisen ausgelöst werden. Statt die möglichen negativen und positiven Effekte entlang einer Zeitreihe zu analysieren, erfolgen unüberlegte, panikartige Reflexe, die sich naturgemäß schon nach kurzer Zeit alsextremeFehlentscheidungen herausstellen.

Ein Beispiel dafür ist der Umgang einiger österreichischer Kreditinstitute mit Fremdwährungskrediten gegenüber privaten und institutionellen Kunden im zweiten Halbjahr 2008. Eines der Krisensymptome waren die atypischen Entwicklungen der Währungskurse von YEN und CHF in Relation zum Euro. Beide Kurse stiegen innerhalb von kurzer Zeit extrem und erreichten im 5-Jahres-Vergleich ihre Höchstwerte, die sie zwischenzeitlich auch wieder verlassen haben, ja verlassen mussten, weil zwei so exportorientierte Volkswirtschaften wie die Schweiz und Japan mit diesen Kursrelationen ihre Exportwirtschaft einem extremen Existenzrisiko ausgesetzt hätten. Wäre dieses Existenzrisiko eingetreten, hätte auch das letztlich ebenfalls zu einem Rückgang der Währungskurse gegenüber dem Euro geführt. Jenseits dieser gesamtwirtschaftlichen Bet...

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