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AR aktuell 2, April 2009, Seite 16

Die zyklische Wirkung von Eigenmittelerfordernissen für Marktrisiken: Das prognostizierte Versagen der Vorschriften gemäß Basel II in Konjunkturabschwungsphasen

Leo W. Chini

Der vorliegende Beitrag versteht sich als Kritik an den geltenden europäischen und nationalen Eigenmittelvorschriften. Diese dürfen nach Ansicht des Autors in dieser Form nicht länger aufrechterhalten werden, denn ihre Anwendung bewirkt genau das Gegenteil von deren Zielsetzung und gefährdet die Sicherheit der Stabilität der Kreditinstitute und damit der Volkswirtschaften.

1. Problemstellung

In der historischen Abfolge wurden die Eigenmittelerfordernisse gemäß Basel II zunächst in einer EU-Richtlinie übernommen und in der weiteren Folge im Bankwesengesetz (BWG) umgesetzt. Neben einer differenzierten Ermittlung der Eigenmittelerfordernisse für Kreditrisiken erfolgte die Präzisierung und Ergänzung der Berechnungen der Eigenmittelerfordernisse für die Marktrisiken und die Hinzunahme der Eigenmittelerfordernisse für die operationellen Risiken. Die Ziele von Basel II waren,

  • die Eigenmittelerfordernisse für die Kreditrisiken durch Einbeziehung des externen und internen Ratings für Kreditkunden vom Typ „sehr gute Bonität“ zu reduzieren;

  • die Kreditkonditionen in Abhängigkeit vom jeweiligen Risiko festzulegen (je schlechter die Ratingklasse, desto höher die Kreditkonditionen);

  • die Eigenmittel reduzierenden Instru...

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