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Der Aufsichtsrat in der Code-reloaded-Ära: Skandale als „business as usual“?
1. Die Welt in der Code-Reloaded-Ära
Was hatte man sich weltweit nicht alles von den codes of best practice versprochen? Eine bessere Corporate Governance, mehr Verantwortung für Top-Manager und eine strammere Fixierung der Basis für die Unternehmenskontrolle, nicht zuletzt im Aufsichtsrat bzw. im board nach angelsächsischem Muster.
Ganz unabhängig von der Aktualität dieser neuerlichen Skandalwelle zeigen sich in ihr die über das jeweilige Unternehmen hinausgehenden und geradezu potenzierenden Wirkungen von Kontrolldefiziten auf Systemebene.
Schon bald setzte indessen erkennbarer Nachbesserungsbedarf ein, der sich in der einen oder anderen Kodexrevision niederschlug. Und jetzt – was sieht man in der aktuellen Phase der Code-reloaded-Ära? Die internationalen Kapitalmärkte werden von einer Kreditkrise geschüttelt, deren Schäden noch nicht einmal in ihrer Zehnerpotenz hinreichend bestimmt sind. Auslöser waren bewusst oder unbewusst, aber jedenfalls unbelastet von ex- und internen Kontrollorganen einschließlich der Aufsichtsräte eingegangene Engagements von Finanzunternehmen in Krediten minderer Bonität (subprime). Ganz unabhängig von der Aktualität dieser neuerlichen Skandalwelle zeigen ...