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Viabilität: Die große Schwester der Agilität
Oder: Von Sandburgen und robusten Bauten
Agil muss man heute arbeiten. Im Mainstream gibt es darüber nicht die geringsten Zweifel. Deutlich verzwickter wird es jedoch beim Umsetzen dieser Idee: So klar und einfach die Schemen des Agilen Managements daherkommen, so wenig lassen sie sich in vielen Fällen in die Praxis einbauen. Das passiert immer, wenn man bewährte kybernetische Konzepte vereinfacht; solche sind nie komplizierter als nötig und nie einfacher als möglich. „Agilität“ ist nur die jüngste Schwester eines wesentlich älteren Wegs – der Viabilität. Damit meint man Gangbarkeit, das Passen für ein bestimmtes System in einem bestimmten Zustand in einer bestimmten Situation, die Tauglichkeit im wahren Leben. Gibt es heute Wichtigeres?
Viele Kopfarbeiter haben Erfahrung mit folgendem Dilemma: Monatelang, ja oft Jahre, arbeitet man höchst angestrengt an einer extrem komplexen und auch komplizierten Sache. Sie ist so diffizil wie das Bauen einer Sandburg. Jedes Sandkörnchen muss so gelegt sein, dass es die anderen stabilisiert und von den anderen stabilisiert wird. Geht das schief, brechen Teile oder gar das Ganze zusammen. Das kostet Nerven, Zeit, Kraft und beträchtliche Aufmerksamkeit, die dann im eigenen Leben fehlt: Fä...