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AR aktuell 5, Oktober 2005, Seite 18

Auf Augenhöhe mit dem Vorstand – Was Aufsichtsräte über Strategie wissen sollten

Michael Paul

Der Aufsichtsrat eines bedeutenden Chemieunternehmens schaute nicht schlecht. Der Vorstand präsentierte gerade die Strategie des Einstiegs in das Musikgeschäft. Da man doch schon Komponenten für die Herstellung von Tonträgern liefere, sei dies eine Verlängerung der Wertschöpfungskette und außerdem sei das Geschäft mit Popmusik kontinuierlicher als das volatile Chemiebusiness. Absurd? Nein. In den 70iger Jahren, als diese Szene stattfand, ließ sich der Aufsichtsrat überzeugen und BASF baute einen Musikverlag auf. Im guten Bewusstsein, dem damaligen Trend zur „Diversifikation“, dem Ausbalancieren des Geschäftsportfolios durch die Hereinnahme unterschiedlicher Geschäfte, zu folgen.

Ebenso ließ sich fast zwanzig Jahre später der Aufsichtsrat von Daimler Benz überzeugen, das Unternehmen zu einem „integrierten Technologiekonzern“ werden zu lassen, der vom Auto über das Flugzeug und den Teilchenbeschleuniger bis zur Mikrowelle einfach alles an „High Tech“ anbieten sollte. Einige der Herren saßen allerdings auch noch zehn Jahre später im Aufsichtsgremium, als die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft ausgerufen, zahlreiche Beteiligungen ver- und Chrysler gekauft wurde.

Zugegeben, die Beispiele ...

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