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AR aktuell 3, Juni 2005, Seite 1

Editorial

Leo Chini

Die von uns wiederholt betonte gesteigerte Dynamik in der Tätigkeit der Aufsichtsräte hat sich auch im Vorfeld und an der Hauptversammlung der Deutschen Börse AG gezeigt. Die erforderliche Harmonie zwischen einem Teil der Aktionäre, den Aufsichtsräten und dem Vorstand ging verloren. Die Konsequenz war der Rücktritt von mehreren Personen in beiden Organen. In der deutschen Fachpresse gab es einiges Erstaunen über das Verhalten von Aktionären. Für die deutsche Unternehmenskultur offensichtlich unüblich, hatten Aktionäre es gewagt, ihre Interessen gegen die Interessen des Vorstandes und des Aufsichtsrates deutlich zu vertreten. Sie waren unter anderem mit der geplanten Beteiligungspolitik hinsichtlich der Londoner Börse und mit der erzielten Eigenkapitalrentabilität von 11 % im Jahre 2004 nicht einverstanden. Hier zeigt sich immer deutlicher, dass die Anmaßung mancher Aufsichtsräte und mancher Vorstände, sie wären die Defaktoeigentümer insbesondere jener Unternehmungen mit einem breit gestreuten Eigentümer- oder Aktionärskreis, in zunehmenden Maße kritisiert wird. Dahinter steht auch ein Fehlverhalten der Aufsichtsratsmitglieder. Sie sind nicht dazu berufen, die Entscheidungen von Vor...

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