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SWK 36, 20. Dezember 2017, Seite 1542

Die schwindende Vorbildwirkung des OECD-Musterabkommens

Doppelbesteuerungsabkommen werden immer unterschiedlicher

Michael Lang

Vor knapp 30 Jahren begann meine intensive Zusammenarbeit mit Eleonore Breitegger: Alfred Abel überzeugte damals die Geschäftsführung des Linde Verlags, dass in Österreich die Zeit für eine eigene Zeitschrift zum Internationalen Steuerrecht reif war. Zu meiner großen Überraschung und Freude wurde ich gefragt, an der Konzeption der „Steuer und Wirtschaft International (SWI)“ mitzuwirken und sie fachlich zu betreuen. Eleonore Breitegger war damals schon gemeinsam mit Alfred Abel für die SWK zuständig, und bis zu ihrem Pensionsantritt bildeten sie und ich das für die SWI zuständige Team. Unsere Zusammenarbeit war höchst professionell und harmonisch und von größter gegenseitiger Wertschätzung und Sympathie getragen. Als Grünschnabel auf dem Gebiet der Fachzeitschriften konnte ich damals viel von Eleonore Breitegger lernen, wofür ich ihr heute noch dankbar bin.

Eines der zentralen Themen, die in der SWI behandelt werden, war immer schon das OECD-Musterabkommen (OECD-MA). Damals wie heute ist diese Vertragsschablone für die weltweite Vertragspraxis prägend. Nicht nur die Mitgliedstaaten der OECD legen bei ihren Vertragsverhandlungen zunächst das jeweils aktuelle Musterabkommen zugrunde un...

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