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SWK 16, 1. Juni 2017, Seite 753

Ein Verbot von Nichtprüfungsleistungen für Abschlussprüfer ist notwendig!

Plädoyer für eine strikte Trennung von Beratung und Abschlussprüfung

Ulrich Krassnig

Dass Prüfungshonorare regelmäßig unangemessen niedrig sind und darunter die Prüfungsqualität leidet, darüber sind sich Literatur, Berufsstand, Öffentlichkeit und Gesetzgeber einig. Die Praxis stellt sich dabei so dar, dass sich Abschlussprüfer mittels Honorardumping im Bereich der Wirtschaftsprüfung „Zutritt“ zu großen Unternehmen verschaffen und in weiterer Folge mit Beratungsleistungen gute Geschäfte machen. Die Prüfungsqualität leidet dabei in zweierlei Hinsicht: Erstens besteht die Gefahr, dass der Abschlussprüfer über Bilanzierungsfehler großzügig hinwegsieht, weil er auf Beratungsaufträge des zu prüfenden Unternehmens angewiesen ist. Zweitens liegt in es auf der Hand, dass in Ermangelung angemessener Prüfungshonorare Prüfungshandlungen gar nicht oder nicht im erforderlichen Ausmaß vorgenommen und billige Arbeitskräfte (unerfahrene Berufsanwärter) eingesetzt werden, wogegen teure Experten in der weitaus lukrativeren Beratung tätig sind.

1. Unabhängigkeit in Gefahr?

In der Forschung wird der Einfluss von Beratungsleistungen auf die Qualität der Abschlussprüfung unterschiedlich diskutiert. Bisherige Forschungsarbeiten befassen sich – soweit ersichtlich – weitgehend mit der Unabhän...

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