Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Sind Wissenschaftspreise steuerbar?
Einkünfteerzielungsabsicht ist entscheidend
In der Entscheidung des UFS Linz vom , RV/0379-L/12, wurde die Steuerbarkeit eines Wissenschaftspreises für eine hervorragende Dissertation bejaht und das Preisgeld als Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit qualifiziert. Kanduth-Kristen/Komarek haben in SWK-Heft 15/2013 bereits eine kritische Würdigung dieser Entscheidung vorgenommen. Die Entscheidung des UFS sowie die Ausführungen von Kanduth-Kristen/Komarek geben Anlass für eine weiterführende Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Verständnis des Einkommensbegriffs des EStG.
1. Die Entscheidung des UFS Linz
Der UFS Linz subsumierte jüngst die Wissenschaftspreise eines Juristen, die dieser für seine Dissertation erhielt, unter die Einkünfte aus selbständiger Arbeit gem. § 22 EStG. Nach Ansicht des UFS hatte eine Zuordnung zu § 22 EStG deshalb zu erfolgen, weil der Berufungswerber bereits andere Einkünfte aus selbständiger Arbeit erzielt habe. Doch selbst, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, stellten die Preise Einkünfte aus § 22 EStG dar, da es sich um eine wissenschaftliche Tätigkeit handle. Der Preis sei unmittelbare Folge dieser Tätigkeit. Nebenbei bemerkt der UFS, dass subsidiär auch eine Subsumtion unter § 29 Z 3 EStG in Frage komme. Tatsache sei, dass die Preise i...