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Zur epidemischen Ausbreitung sprachlicher Mängel in (steuer)behördlichen Schriftstücken
Dr. Peter Pülzl, Steuerberater und Universitätslehrer in Innsbruck, schreibt der SWK-Redaktion:
„Berichte, Artikel und Kolumnen in der Tages-, Wochen- und Monatspresse, berufliche wie private Korrespondenz, Schulbücher und schulische Informationsschreiben, Studentenblätter, schriftliche Klausurarbeiten und Erstfassungen wissenschaftlicher Arbeiten an Universitäten – in all diesen beispielhaft genannten Fällen werden sprachlich korrekt gehaltene Texte zunehmend zum Ausnahmefall. Grobe Mängel in orthografischer, grammatikalischer und stilistischer Hinsicht sind mittlerweile gang und gäbe. Auch Schriftstücke (steuer)behördlicher Herkunft bilden hier keine Ausnahme.
Ob amtliche Erläuterungen zu Gesetzesnovellen, aus aktuellem Anlass veröffentlichte Informationsschreiben oder zur inhaltlichen Begutachtung vorgesehene Erlasstexte: Schlampige Formulierungen gepaart mit sprachlichen Schwächen prägen zunehmend das Erscheinungsbild. Das mittlerweile vorhandene Ausmaß struktureller Defizite im formellen Bereich kann mit dem berühmt-berüchtigten ,Fehlerteufel‘, vor dem selbstredend niemand gefeit ist, nicht mehr erklärt werden. Rechtschreib-, Satzbau- und Fallfehler sowie massiv sinnstörend gesetzte bzw. nicht gesetzte Beistriche bereiten ob ihrer Dichte Unbehagen und bleiben – nicht zule...