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SWK 6, 15. Februar 2012, Seite 305

Vermögensbesteuerung zwecks Budgetkonsolidierung – eine gute Idee?

Negative Folgen überwiegen bei Weitem

Leonhard Knoll und Thomas Tartler

Politiker, Arbeitnehmervertreter, aber auch manche Wissenschaftler fordern derzeit unüberhörbar, dass Vermögensbesitzer bzw. „Reiche“ einen maßgeblichen Beitrag zum Stopfen der durch die Finanz- und Wirtschaftskrise aufgerissenen Budgetlöcher leisten sollen. Dass entsprechende Parolen in weiten Teilen der Bevölkerung gut ankommen und damit Wähler- und Interessengruppen mobilisieren können, ist nicht überraschend. Einzig überraschend ist hingegen der Umstand, dass jene Argumente, die 1993 zur Abschaffung der Vermögensteuer in Österreich geführt haben, bei der aktuellen Diskussion um eine Stärkung vermögensbezogener Steuern oftmals unberücksichtigt bleiben. Vor diesem Hintergrund fasst der vorliegende Beitrag im Sinne einer Erinnerungshilfe noch einmal die wichtigsten Gründe zusammen, die gegen eine stärkere vermögensbezogene Besteuerung in Österreich (und anderswo) sprechen.

1. (Vermeintliche) Argumente für eine Vermögensbesteuerung

1.1. Internationaler Nachholbedarf

Befürworter einer Ausweitung vermögensbezogener Steuern stellen zunächst gerne fest, dass Österreich in Bezug auf die Besteuerung von Vermögen im internationalen Vergleich einen der hintersten Plätze einnimmt und insofern ...

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