Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Ehe und Familie 2010
Verbesserungsbedarf aus juristischer und mediatorischer Sicht
Stetige Scheidungszahlen zeigen, dass die Ehe nicht mehr einem gesamtgesellschaftlichen Ziel im Sinn der derzeitigen juristischen Regelung entspricht. Das partnerschaftliche Familienmodell ist noch nicht ausreichend im Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Es erfordert daher einen radikalen Paradigmenwechsel - weg vom traditionellen juristischen Denken hin zu einem mediatorischen Zieldenken, in dem weitgehend egalitäre Lösungen gesucht werden. Juristisch zeigt sich daher auf verschiedenen Ebenen Verbesserungsbedarf. Vor allem sollte der Begriff Familie im Sinn historisch nachgewiesener Formen von „family of choice“ erweitert werden, um sicherzustellen, dass die Gesellschaft auch jenen Menschen wertschätzenden Respekt zollt, die von ihr zu „Außenseitern“ erklärt werden.
„Ohne das Wissen und die Fähigkeit, in einer demokratischen Atmosphäre zusammen zu leben, werden unsere Familien zum Schlachtfeld, voll von Spannungen, Gegensätzen und Feindlichkeiten.“
Rudolf Dreikurs
I. Einleitung
Dass Eheschließung und Familiengründung nicht mehr einem gesamtgesellschaftlichen Ziel umfassender und auf Dauer aus...